Von "Ich hoffe auf Empfehlungen" zu "Ich gewinne Kunden, weil ich sichtbar bin"
Warum das Geschäftsmodell „Warten auf Weiterempfehlungen" dich in die unternehmerische Abhängigkeit führt – und wie du stattdessen systematisch Kunden gewinnst.
Daniele Marino
7/18/20255 min read


Ich hab mal so sehr von Empfehlungen gelebt, dass ich mir damit selbst ein Bein gestellt habe.
Was wie ein Ritterschlag klingt, „Meine Kunden empfehlen mich weiter!", kann zur gefährlichsten Abhängigkeit werden, die ein Selbstständiger eingehen kann.
Ich hatte mal eine Influencer-Management Agentur - wir waren eines der größten Managements in Deutschland - lebten fast ausschließlich von Inbound. Klar, wir haben auch aktiv gepitcht, aber 80 % der Anfragen kamen rein, weil wir große Namen gemanagt haben. Das hat funktioniert, bis wir die Agentur Ende 2023 beendet haben.
Und plötzlich stand ich da. Ohne Marke, ohne Reichweite, ohne eingespieltes Inbound-System. Ich dachte mir: „Wie gewinne ich jetzt eigentlich Kunden?"
Da wurde mir klar: Inbound ist kein Naturgesetz. Es entsteht, wenn du Sichtbarkeit aufbaust oder verwaltest. In unserem Fall hatten wir Influencer mit Millionenreichweite, deren Sogkraft wir genutzt haben. Aber jetzt? Musste ich bei Null anfangen.
Das war der Moment, an dem ich beschlossen habe: Ich baue mir meine eigene Reichweite auf. Nicht mehr nur für andere. Sondern für mich.
Heute erzähle ich dir, wie ich von „Ich warte, bis jemand meinen Namen nennt“ zu „Ich sorge selbst dafür, dass man meinen Namen kennt“ gekommen bin.
Der Tag, an dem keine Empfehlung mehr kam
Es war ein Dienstag im März 2024. Ich saß in meinem Büro in Köln, scrollte durch meine E-Mails und wartete.
Worauf? Auf die nächste Empfehlung.
Monatelang hatte ich davon gelebt. Kunde A empfahl mich an Kunde B. Kunde B schwärmte von mir bei Kunde C. Mein Kalender war voll, mein Konto auch. Ich dachte: „So muss Unternehmertum aussehen."
Aber an diesem Dienstag kam nichts.
Eine Woche verging. Nichts.
Zwei Wochen. Stille.
Ein Monat. Leere Pipeline.
Und plötzlich wurde mir klar: Ich hatte kein System. Ich hatte kein Steuer. Ich hatte keinen Plan B. Ich hatte einen Drogenentzug. Und die Droge waren Empfehlungen.
Was sie dir nicht über Empfehlungen sagen
Empfehlungen fühlen sich unglaublich gut an.
Sie sind wie ein warmer Händedruck des Universums: „Du machst gute Arbeit."
Aber hier ist die Wahrheit, die keiner ausspricht:
Empfehlungen sind kein Businessmodell. Sie sind ein Bonus.
Sie kommen unregelmäßig. Sie sind nicht skalierbar. Und sie machen dich abhängig von der Großzügigkeit anderer.
Noch schlimmer: Sie verhindern, dass du lernst, wie Kundengewinnung wirklich funktioniert.
Die drei Fallen des Empfehlungs-Mythos:
1. Die Timing-Falle
Empfehlungen kommen, wann sie wollen – nicht wann du sie brauchst. Kunde A kann dich noch so sehr lieben. Wenn er gerade niemanden kennt, der deine Hilfe braucht, hilft dir das nicht.
2. Die Qualitäts-Falle
Nicht jede Empfehlung ist eine gute Empfehlung. Ich hab Anfragen bekommen von Leuten, die mich überhaupt nicht verstanden haben. Die dachten, ich mache „irgendwas mit Social Media" – für 200 Euro im Monat.
3. Die Kontroll-Falle
Du gibst die Kontrolle über dein Business-Wachstum ab. An andere. An deren Netzwerk. An deren Timing. An deren Laune.
Das ist nicht Unternehmertum. Das ist Glücksspiel.
Der Wendepunkt:
Als ich begriffen habe,
was wirklich funktioniert
Der eigentliche Wendepunkt kam nicht über Nacht, sondern in Etappen. Erst als wir die Agentur schlossen, begriff ich, wie sehr mein gesamtes Business-Modell auf der Strahlkraft anderer aufgebaut war.
Ich hatte kein System, keine Sichtbarkeit, keine Community. Nur Erfahrung und das Gefühl: Jetzt beginnt das Spiel von vorn.
Anfang 2025 traf ich die Entscheidung, meine Personal Brand auf LinkedIn aufzubauen.
Ich wusste, wie Sichtbarkeit funktioniert – ich hatte sie jahrelang für andere orchestriert. Jetzt war ich selbst dran.
Ich postete, baute Vertrauen auf, teilte meine Learnings. Und siehe da: Die ersten Anfragen kamen. Nicht, weil mich jemand empfohlen hatte. Sondern, weil jemand meine Inhalte gelesen hatte und dachte: „Der versteht mich."
Das war mein Aha-Moment: Personal Branding ist nicht nur ein Marketingtool, es ist ein System zur Selbstermächtigung.
Warum Personal Branding das bessere Empfehlungsmarketing ist
Hier ist, was ich verstanden habe:
Personal Branding ist Empfehlungsmarketing im Quadrat.
Wenn du regelmäßig wertvollen Content teilst, empfiehlst du dich jeden Tag selbst.
An hunderte Menschen gleichzeitig.
Du erzählst deine Geschichte. Du zeigst deine Ergebnisse. Du hilfst bei Problemen. Du baust Vertrauen auf.
Und das Beste: Du musst nicht darauf warten, dass jemand anderes deinen Namen in den Mund nimmt.
Du sorgst selbst dafür, dass dein Name im Kopf bleibt.
Die Mathematik
der Sichtbarkeit
Empfehlungsmarketing:
1 zufriedener Kunde empfiehlt dich an 2–3 Personen
Diese Personen haben vielleicht gerade kein Problem
Timing: zufällig
Reichweite: 2–3 Menschen
Personal Branding auf LinkedIn:
1 guter Post erreicht 500–2.000 Menschen
Diese Menschen sehen dich regelmäßig
Timing: konstant
Reichweite: 500–2.000 Menschen pro Post
Die Mathematik ist eindeutig.
Mein neues System: Vom Warten zum Erschaffen
Heute mache ich es anders:
Schritt 1: Ich zeige mich regelmäßig
3-6× pro Woche poste ich auf LinkedIn. Mit System. Mit Strategie. Mit dem Ziel, Vertrauen aufzubauen.
Schritt 2: Ich gebe, bevor ich bekomme
Jeder Post hilft. Gibt einen Tipp. Teilt eine Erkenntnis. Zeigt eine Lösung. Ich verkaufe nicht - ich liefere Mehrwert.
Schritt 3: Ich baue Beziehungen auf
Ich kommentiere. Ich vernetze mich. Ich führe Gespräche. Aber proaktiv. Nicht reaktiv.
Schritt 4: Ich sammle systematisch
Jede Interaktion kommt in mein CRM. Jeder Kommentar wird nachverfolgt. Jede Verbindung wird gepflegt.
Das Ergebnis? Heute bekomme ich 5–8 qualifizierte Anfragen pro Monat.
Planbar. Vorhersagbar. Unabhängig davon, ob mich gerade jemand weiterempfiehlt oder nicht.
Die drei Phasen der Transformation
Falls du dich in meiner alten Geschichte wiedererkennst, hier ist dein Fahrplan:
Phase 1: Erkenntnis (Woche 1–2)
Mach dir bewusst: Empfehlungen sind schön, aber kein System.
Frage dich:
Wie viele Empfehlungen hatte ich in den letzten 3 Monaten?
Wie viele davon wurden zu Kunden?
Was passiert, wenn nächsten Monat keine Empfehlung kommt?
Phase 2: Positionierung (Woche 3–4)
Werde klar darüber:
Was ist dein konkretes Angebot?
Für wen löst du welches Problem?
Warum sollte man ausgerechnet mit dir arbeiten?
Phase 3: Sichtbarkeit (Woche 5+)
Jetzt wird gepostet. Konstant. Wertvoll. Strategisch.
Mein Tipp: Starte mit 2 Posts pro Woche. Jeden Dienstag und Freitag. Zur gleichen Zeit.
Dienstag: Gib einen konkreten Tipp zu deinem Fachgebiet
Freitag: Teile eine persönliche Erkenntnis oder Geschichte
Nach 4 Wochen wirst du die ersten Reaktionen sehen. Nach 8 Wochen die ersten Anfragen.
Nach 12 Wochen denkst du dir:
„Warum hab ich das nicht schon früher gemacht?"
Was sich wirklich verändert hat
Heute bin ich nicht mehr abhängig von der Großzügigkeit anderer.
Ich erstelle systematisch Nachfrage nach meinen Dienstleistungen.
Ich baue Vertrauen auf, bevor Menschen meine Hilfe brauchen. Ich bin präsent, wenn sie bereit sind.
Empfehlungen bekomme ich trotzdem noch. Aber sie sind der Bonus, nicht das Fundament.
Das Fundament ist meine Sichtbarkeit. Meine Konstanz. Mein Content.
Und das Schönste: Es fühlt sich nicht nach Verkaufen an. Es fühlt sich nach Helfen an.
Mein Fazit
Wenige Monate nachdem ich angefangen habe, systematisch an meiner Sichtbarkeit zu arbeiten, kann ich sagen:
Es war die beste Entscheidung meines Unternehmerdaseins.
Nicht nur wegen der planbaren Anfragen.
Sondern wegen des Gefühls, die Kontrolle über mein Business zurück zu haben.
Ich bestimme wieder selbst, wie viele Kunden ich gewinne.
Ich bin nicht mehr abhängig vom Goodwill anderer.
Ich habe ein System, das für mich arbeitet, auch wenn ich mal im Urlaub bin.
Seitdem ist viel passiert:
Über 2 Millionen Impressionen mit meinem Content
Rund 30.000 € Umsatz durch meine eigene Sichtbarkeit
Eine Community, die mich kennt, noch bevor sie mich braucht
Und das ist erst der Anfang.
Empfehlungen sind schön. Aber Systeme sind stärker.
Bonus: Wenn du den Spieß umdrehen willst
Falls du bereit bist, den Spieß umzudrehen von "Ich hoffe auf Empfehlungen" zu "Ich gewinne Kunden, weil ich sichtbar bin" – dann buch dir jetzt ein Gespräch.
Wir übernehmen deine Positionierung, schreiben 3 Posts pro Woche und machen dein LinkedIn-Profil zur Kundengewinnungsmaschine:
- In 90 Tagen von „unsichtbar“ zu „erste Wahl“
- Ohne Ads. Ohne Kaltakquise. Ohne Social-Media-Stress.
- Mit einem System, das planbar Anfragen bringt – auch, wenn du mal offline bist